Gedenkstein an den um 1400 verfallenen Weiler Etzleinsreuth westlich von Leutenberg. Auf den Äckern der einstigen Siedlung wurden Scherben und Irdenware aus der staufischen Zeit gefunden. Weiter zeugen eine größere Anzahl an Schlackenstücken von Bergbau und Eisenverhüttung. Der Gedenkstein wurde 1991 von der Ortsgruppe Grafenreuth errichtet.
Der Name stammt von einem hier bis gegen Ende des 18. Jahrhundert stehenden Wartturms.
Dieser gehörte zu einer Reihe von Türmen die bestimmt waren durch Signale bei feindlichen
Einfällen das ganze Land von Hof und Wunsiedel, bis nach Streitberg und Erlangen zu alamieren.
Heute steht hier ein Hochbehälter der Wasserversorgung "Bernsteiner Gruppe" der als
Aussichtsturm fungiert. Von der Aussichtsplattform genießt man einen herrlichen Rundblick:
im N vom Hainbearg bei Asch übet die Waldsteinkette zum Hauptmassiv mit dem Schneeberg im W;
die südliche Kulisse bilden der Steinwald und der Basalthöhenzug mit dem Ruhberg bei Brand;
in östlicher Region baut sich der Arzberger ,,Zuckerhut" mit der Waldenfelswarte der dortigen
Ortsgruppe auf und über der Kappl bei Waldsassen erhebt sich der Tillenberg in Tschechien,
anschließend der Grünberg bei Eger und in der Ferne der Kaiserwald; und hinter Franzensbad
grüßt der Kapellenberg bei Bad Elster in Sachsen herüber.
Zwei markierte Wanderwege des FGV sowie eine Rundwanderstrecke unserer Nachbarortsgruppe Thiersheim
führen heute über die Hohe Warte, wo schon in geschichtlicher Zeit eine alte, längst aufgelassene
Wegeverbindung von Wunsiedel nach Schirnding und Eger vorbeiging: von Wunsiedel herkommend der alte
Saar-Schlesienweg (blaues Andreaskreuz), der dann weiter durchs Wellertal und in Richtung Selb-Rehau
geht; und eine blaue Pfeilmarkierung von Marktleuthen zieht weiter über den Ruhberg nach Mitterteich.
Um die Berghöhe zieht sich ein öffentliches Erholungsgebiet, geschaffen von der Gemeinde Grafenreuth durch
Zusammenlegung von mehreren gemeindlichen Flächen und Zuerwerb in Verbindung mit der Flurbereinigung, deren
örtlicher Vorstand Bürgermeister Martin Fischer sich hier, wie auch um den Bau des Aussichtspavillons,
bleibende Verdienste erwarb. Auf der Festwiese findet seit 1970 alljährlich am 3. Wochenende im Juli das
"Wartfest" mit Wartbergfeuer und Feldgottesdienst statt.
Der Wartberg wurde schon jeher zur Feier wichtiger Ereignisse genutzt. So fand am 17. Okt. 1863 ein Freudenfeuer
zur Erinnerung an die 50 Jahre vorher geschlagene "Völkerschlacht" bei Leipzig statt. Ende Juli 1926 fand einer
Zeitungsnotiz zufolge ein "Wartfest mit bengalischer Beleuchtung statt. 1928 entzündeten die Ortsgruppen des
"Evangelischen Jugendbundes" (Arzberg, Brand, Marktredwitz, Selb, Wunsiedel) unter Mitwirkung des Posaunenchor
Arzberg ein Johannisfeuer auf der Hohen Warte.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts stand noch "die Wart auf der Höhe bey Wampen" ,welche in den Hussitenkriegen
erbaut worden sein soll. Das Türmchen hatte (1795) eine höhe von 30 Fuss und war dem Verfall nahe.
Auszüge aus dem Buch "Heimat an der Hohen Warte" von F.W. Singer
Das Wappen wurde am 5.9.1961 verliehen. Der verkohlte Ast im Schildfuß als Symbol der Rodung bezieht
sich auf den Namen des Ortes und seine Entstehung in neu gerodetem Gebiet, die wahrscheinlich von
den Grafen von Sulzbach veranlaßt wurde. Als Bestandteil des Stammwappens der Freiherren von Schirnding
erinnert er zugleich an dieses Geschlecht, das von 1739 bis 1817 das Rittergut Grafenreuth besaß. Das wachsende
Einhorn ist der ursprünglichen Schildfigur der
Herren von Gravenreuth nachgebildet, die 1180 mit einem Wernherus
de Gravinriuth urkundlich faßbar werden. Die heute in Affing bei Augsburg ansässige freiherrliche Familie hatte
das von Reich und später von den zollerischen Burggrafen von Nürnberg zu Lehen gehende Gut als Stammsitz bis zum
Verkauf 1738 inne. Die Farben Silber und Schwarz sollen auf die Wappenfarben der Markgrafen von Brandenburg-Bayreuth
anspielen, in deren Territorium bis 1791 Grafenreuth lag.
Im Jahre 1180 wurde die "Reuth (=Rodung) des Grafen" erstmals genannt. 1980 wurde im Rahmen der
800 Jahr-Feier der Ortschaft Grafenreuth ein Gedenkstein vor dem ehemaligen Schulhaus durch den
Fichtelgebirgsverein Grafenreuth errichtet.
Zum Gedenken an die Flurbereinigung in Grafenreuth (1962-1970) wurde auf der Hohen Warte ein Flurdenkmal geschaffen.
Der Gedenkstein trägt die Inschrift:
"DIE VÄTER RODETEN - WIR PFLÜGTEN TIEFER"
Der über einhundert Zentner schwere Syenit-Findling wurde aus der im Südosten liegenden Flur
"Kohlberglein" herbeigeschafft und an der alten Flurmark platziert.
Die an der Ostseite eingemeiselten Zeichen (Wagenrad und Beil) sind als Zeichen und Hinweis
einer gewissen "Immunität" der einstigen Dorfgemeinschaft zu verstehen.
Das Rad soll auch den am Wartberg vorbeiziehenden Trakt einer Landstrasse nach Eger markieren die bis gegen 1800 benutzt wurde.